Geschichte der Wankelmotoren
Der Wankelmotor (auch als Kreiskolbenmotor oder Rotationskolbenmotor bezeichnet) ist ein Verbrennungsmotor, der 1954 vom deutschen Maschinenbauingenieur Felix Heinrich Wankel als Alternative zum klassischen Hubkolbenmotor erfunden wurde.
Nach einigen technischen Verbesserungen durch Ingenieur Hanns Dieter Paschke wurde der Wankelmotor 1960 auf einer Veranstaltung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) in München erstmals Fachleuten und der Presse vorgestellt.
In den 1960er Jahren waren Wankelmotoren in der Auto- und Motorradindustrie aufgrund ihrer Einfachheit, Laufruhe sowie der hohen Leistungsdichte in aller Munde. Große Aufmerksamkeit erregte die NSU Motorenwerke AG im August 1967 für ihren hochmodernen Pkw NSU Ro 80, welcher von einem 115-PS-Wankelmotor mit zwei Kolben angetrieben wurde. Es war das erste deutsche Auto, das 1968 zum "Auto des Jahres" gekürt wurde.
In den nächsten Jahrzehnten unterzeichneten zahlreiche große Automobilhersteller Lizenzvereinbarungen für die Entwicklung von Wankel-Rotationskolbenmotoren, darunter Ford, Toyota, Mercedes-Benz, Porsche, Rolls-Royce und Mazda.
Nach weiteren Verbesserungen des Motors, einschließlich der Lösung des Apex-Verdichtungsproblems, setzte Mazda Kreiskolbenmotoren bis 2012 erfolgreich in seinen Sportwagen der RX-Serie ein. Der technologische Vorsprung der Wankelmotoren in der Automobilindustrie wurde 1991 im 24-Stunden-Rennen von Le Mans hervorgehoben, als ein Auto mit dem 4-Rotor-Mazda 26B-Motor den prestigeträchtigen Wettbewerb gewann.
Die ständig weiterentwickelten Wankel-Kreiskolbenmotoren kommen heutzutage in Motorrädern, Rennwagen, Flugzeugen, kleinen Schiffen und Stromerzeugern zum Einsatz. Die nächste Entwicklungsstufe bezieht sich auf die Anwendung von diesen Antrieben in der kommenden Ära der emissionsarmen, klimaneutralen, zuverlässigen und erschwinglichen Energieversorgung. Der erfolgreiche Test des mit Wasserstoff betriebenen Wankelmotors am 20. September 2019 lassen uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.